Deponieüberwachungspläne

Dasseler Grüne beantragen Akteneinsicht in die Deponieüberwachungspläne beim Gewerbeaufsichtsamt in Braunschweig

Die Dasseler Grünen haben auf der Grundlage des Niedersächsischen Umweltinformationsgesetzes beim Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig Einsicht in sämtliche Überwachungsakten der Deponie Lüthorst/Wangelnstedt beantragt. Es bestehe begründeter Verdacht auf höhere Schadstoffbelastungen auf der Deponie als bisher durch die oberflächlichen Messungen festgestellt wurde, und daher müsse der Sache penibel auf den Grund gegangen werden, so der Ortsverbandsvorsitzende Jürgen Jackisch-Theisen.

Einen ersten Hinweis für ihre Annahme recherchierten die Grünen aus den Umweltberichten  der Kraftwerksbetreiber, die im Zeitraum von 1989-2016 ihre Verbrennungsaschen in Lüthorst/Wangelnstedt deponieren und entsorgen ließen. In den Brennstoffen der ersten Jahre befanden sich nach diesen Berichten Steinkohle vermischt mit Produktionsrückständen, Altreifen, Lackgranulat, Altöl und Klärschlämmen. Es sei daher anzunehmen, dass in den Aschen aus dieser Zeit Verbrennungsrückstände dieser Schadstoffe nachweisbar sind. Inwieweit dies auch aus den Betriebsdokumentationen und Überwachungsunterlagen hervorgehe, werde sich vor Ort in Braunschweig zeigen.

Warum es wichtig ist zu erfahren was insbesondere in den früheren Jahren ab 1989 auf der Deponie abgelagert worden ist, erklären die Dasseler Grünen damit, dass bei der ersten Betriebsgenehmigung eine spätere Erweiterung nicht vorgesehen war. Im Falle der jetzt beabsichtigten Erweiterung kämen jedoch zusätzliche Auflasten auf den Deponiekörper, die zu einem doppelten Volumen der ursprünglich genehmigten Menge führen würden. Für solch eine Belastung sei die ursprüngliche Basisabdichtung der Deponie nicht ausreichend. Setze man sich über diese Tatsache hinweg, und das sei anscheinend beabsichtigt, könnte das zur  Undichtigkeit der Deponie führen. In diesem Fall müsse geklärt sein, welche Schadstoffe mit dem Grundwasser in Berührung kommen können, sollte die Deponiebasis dem zusätzlichen Druck nicht standhalten und einbrechen, zumal der Gipskarst-Untergrund natürlicherweise recht instabil sei. Bereits bestehende Erdfälle in näherer Umgebung dokumentieren diesen Sachverhalt eindeutig. „Wer die Deponie erweitern will, ohne zu wissen auf was er da aufbaut, handelt unbedacht. Auf eine eventuelle Altlast noch einen weiteren Haufen zu setzen, ist völlig unmöglich. Die Deponie muss insgesamt auf den Prüfstand gestellt werden. Sollte alles in Ordnung sein, umso besser und sorgenfreier für die Bevölkerung. Aber wir müssen Klarheit darüber haben, und uns nicht auf Spekulationen möglicherweise zu Lasten unserer Nachkommen verlassen“, so Jackisch-Theisen. In diesem Zusammenhang erneuern die Dasseler Grünen auch ihre Forderung nach einer Kernbohrung im Deponiekörper, sollten sich durch die Akteneinsicht Anhaltspunkte für eventuelle Schadstoffbelastungen ergeben oder keine Klarheit herbeizuführen sein.

Die Initiative der Dasseler Grünen wurde auf der letzten Kreismitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen vorgestellt und erhielt einhellige Zustimmung.