Zu wenig Regen, Stürme, Hitzewellen und lange Dürreperioden schädigen den Wald schon seit Jahren massiv. Bei einem Besuch der Landesforsten in Dassel Anfang September mit Forstexperten und Vertretern des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen Einbeck machte der grüne Landtagsabgeordnete Stefan Wenzel deutlich, dass vor Ort dringend gehandelt werden muss. „Der Klimawandel und die Wetterextreme bedrohen die Wälder in ihrer Existenz. Deren Schutz und Erhalt sind wesentlich, um die Folgen der Klimakrise aufzuhalten. Das bedeutet auch, dass nicht allein der wirtschaftliche Nutzen der Wälder weiter im Vordergrund stehen darf,“ sagte der Grünen-Politiker.
Ziel des Besuchs war es, die Lage des heimischen Waldes zu erörtern. Die Experten waren sich nicht immer einig, in welchen Anteilen Laub oder Nadelgehölze aufgeforstet werden müssten. Die Grünen erwarten die Einhaltung der Vorgaben für die langfristige ökologische Waldentwicklung (LÖWE).
Von großer Bedeutung scheint die natürliche Verbreitung der Pflanzen zu sein. Entscheidend ist, so betonten die Experten, der Wasserhaushalt. Die Baumarten nutzen das Wasser sehr unterschiedlich. In den letzten Jahren fiel zu wenig Regen, als erstes traf es die Fichten, die massenhafte Vermehrung der Borkenkäfer besorgt dann den Rest. Die extreme Trockenheit in 2018 und die Hitzeperioden in 2019 haben die Böden tiefer austrocknen lassen, so dass mittlerweile auch Laubbäume betroffen sein können.
„Zunehmende Temperaturen und zu wenig Niederschläge werden die Bemühungen der Forstläute und Landwirte, den Wald zu erhalten, weiter erschweren.“, befürchtet Manfred Helmke. Wie lange können wohl noch die Felder bewässert werden? „Wenn das Trinkwasser nicht mehr aufgefüllt wird, wie gerade aktuell in den Harztalsperren, was wird da auf unsere Kinder und Enkel noch zukommen?“ fragt sich besorgt Dietmar Bartels. „Den Klimawandel kann niemand mehr leugnen, das spüren wir doch beinahe täglich. Hitzesommer gab es früher auch mal, damals schon wurde in einigen Landesteilen sogar das Trinkwasser zugeteilt.“, erinnert sich Günter Rönpagel. „Selbst der Einbecker Winterdienst wurde in den letzten Jahren nicht mehr benötigt.“, meint Achim Nehring, „und trotzdem wird einfach so weiter gewirtschaftet. Wir verbrennen immer noch fossile Rohstoffe, als würde es nach uns kein Leben mehr geben.
Nicht nur die Bundespolitik verhindert den Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch hier vor Ort passiert noch zu wenig zum nachhaltigen Schutz des Waldes. Es besteht dringender Handlungsbedarf, jedoch fehlt uns derzeit leider das politische Mandat. Die „noch großen Parteien“ verhindern wirksame Maßnahmen beispielsweise durch Flächennutzungspläne, die genau diese alten Zustände erhalten.“
Die Grünen haben ein nachhaltiges Klimawaldschutzprogramm erarbeitet. Dazu gehören u.a. die Förderung des Aufbaus von naturnahen und klimastabilen Wäldern, der Umbau von Forstplantagen zu Wäldern und das Zulassen von mehr Wildnis im Wald, sind Maßnahmen, die wir sehr gern unterstützen.