Dorf gegen Rechts – Demokratie vor Ort stark machen

Vielerorts erstarken rechtsextreme Kräfte, und das Vertrauen in demokratische Grundprinzipien gerät zunehmend ins Wanken. Diese Entwicklung zeigt sich nicht zuletzt in den wachsenden Wahlerfolgen der AfD – nicht nur aber auch in ländlichen Regionen. Gerade in ländlichen Räumen sehen wir, dass demokratiefeindliche Tendenzen dort auf fruchtbaren Boden treffen, wo sich Menschen vom politischen und gesellschaftlichen Geschehen abgehängt fühlen.

Die Ursachen hierfür sind vielfältig – und häufig tief in der Lebensrealität der Menschen vor Ort verankert. Ländliche Regionen stehen vor besonderen Herausforderungen: demografischer Wandel, anhaltende Abwanderung junger Menschen, mangelhafte Verkehrsanbindungen sowie unzureichende digitale und soziale Infrastruktur. Hinzu kommen überlastete kommunale Strukturen, die den Alltag vieler Bürgerinnen und Bürger erschweren. Kindertagesstätten können keine verlässliche Betreuung gewährleisten, in vielen Schulen fehlen Lehrkräfte. Der Weg zur nächsten Kinderärztin oder zum Facharzt wird für viele Familien zur logistischen Herausforderung.

Doch es sind nicht nur staatliche Strukturen, die unter Druck stehen. Auch im privaten Alltag spüren viele Menschen eine zunehmende Überforderung. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird zur täglichen Belastungsprobe – besonders für Eltern ohne tragfähige Betreuungsangebote. Gleichzeitig verschärfen steigende Lebenshaltungskosten und der anhaltende Mietdruck die soziale Lage und führen zu wachsendem Frust und Resignation.

In diesem Spannungsfeld entsteht ein gefährlicher Nährboden für demokratiefeindliche Narrative. Umso dringlicher ist es, den Blick auf die ländlichen Räume zu schärfen, ihre Herausforderungen ernst zu nehmen – und gezielt daran zu arbeiten, Vertrauen in demokratische Prozesse zurückzugewinnen.

Wie dies gelingen kann wollen wir mit unseren beiden Podiumsteilnehmerinnen und mit euch diskutieren. Mit dabei sind Katrin Göring-Eckardt, Bundestagsabgeordnete und ehemalige Vizepräsidentin des Bundestags und Prof. Dr. Claudia Neu, Inhaberin des Lehrstuhls »Soziologie ländlicher Räume« (Universitäten Göttingen und Kassel).

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