Die Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck e.V. hat mit der Unterstützung diverser Städte, Kommunen, Landkreise und der Bevölkerung ein Gutachten zur Darstellung der hiesigen Infrastrukturgegebenheiten bei der „RegioConsult Verkehrs- und Umweltmanagement Fachagentur für Stadt- und Verkehrsplanung“, Marburg, beauftragt.
Die Studie kommt zu folgenden Ergebnissen (Zusammenfassung):
- Die Erreichbarkeit des LoK ist vom Autobahnnetz aus negativ zu beurteilen. Der Standort ist weit entfernt von Autobahnanschlüssen und lediglich von der A 44 aus Richtung Warburg ist die Erreichbarkeit als bedingt geeignet einzustufen. Hierbei ist die Einrichtung eines absoluten Halteverbots entlang der gesamten Ortsdurchfahrt Dalhausen, sowie in Teilen von Beverungen und Lauenförde notwendig.
- Andere Routen sind für LKW, die Atommüll transportieren, aufgrund der Anzahl an Ortsdurchfahrten, Engstellen, der abschüssigen Streckenabschnitte, S-Kurven und Fahrbahnverengungen nur eingeschränkt geeignet. Insgesamt ist die Straßenanbindung des LoK unzureichend.
- Schon aus Gründen der Transportökonomie und Logistik wäre zu erwarten gewesen, dass ein Standort gesucht wird, der wesentlich näher am Endlager liegt und leicht erreichbar ist.
- Auf der Grundlage der von RegioConsult durchgeführten Auswertungen muss festgestellt werden, dass die Bahnanbindung des LoK völlig unzureichend und der Standort schon aus diesem Grund nicht geeignet ist.
- Es wäre notwendig gewesen, anhand eines detaillierten Ablaufplans darzustellen, wie die interne Logistik des ZBL mit der externen Logistik abgestimmt werden könnte. Hierzu wäre eine Verkehrsnachfrage- modellierung und eine Microsimulation für die interne Logistik im Logistikzentrum notwendig gewesen, um abzuklären; ob überhaupt ausreichende Fahrplantrassen verfügbar sind. Wie die zusätzlichen Verkehre zum und vom LoK abgewickelt werden können, hätte im Detail mit dem Programm RUT-K, dass für die Fahrplankonstruktion verwendet wird, untersucht werden müssen.
- Alle unbeschrankten Bahnübergänge müssen an den Strecken auf denen Transporte von und zum Bereitstellungslager geplant sind, durch beschrankte Bahnübergänge ersetzt werden.
- Aufgrund des hohen Sanierungsbedarfs ist derzeit nicht gewährleistet, dass die Strecke zukünftig ausreichend verkehrssicher und verfügbar ist.
- Das von der ESK vorgegebene Kriterium der zweigleisigen Bahnstrecke ist am Standort Würgassen nicht erfüllt.
Einen umfassenden Überblick gab die Bürgerinitiative mit geladenen Expert*innen auf ihrer Pressekonferenz am 07.02.2023.