Am 11.11. kommen normaler Weise die Jecken ins Rathaus und holen sich den Rathausschlüssel. Doch in Dassel ist es wohl umgekehrt: Da wollen die Jecken den Rathausschlüssel abgeben, weil angeblich das alte Rathaus, welches gerade mal 40 Jahre alt ist, nicht mehr zu nutzen sei.
So wurde es von einer großen Zahl Dasseler Politiker jedenfalls am 11.11. verkündet.
Und es soll ein neues Rathaus gebaut werden. Dafür soll ein abbruchreifes Haus gekauft und auf Kosten der Stadt Dassel abgerissen werden. Aber anstatt dafür maximal den Grundstückspreis zu zahlen wird noch ein vielfaches oben drauf gelegt. Aber damit nicht genug. Auf dieses Grundstück soll nun ein neues Rathaus gebaut werden, welches nach ersten Schätzungen mindestens 1.6 Millionen € kosten wird. Die Stadt Dassel hat wohl nichts besseres mit dem Geld unserer Bürger zu tun. In den vergangenen Jahren wurde die Grundsteuer erhöht Kindergärten geschlossen und die freiwilligen Leistungen gestrichen. Und nun soll das Geld in ein neues Rathaus fließen.
Es wird vorgerechnet, dass der Neubau eines Rathauses ökonomisch sinnvoll wäre. Aber die Rechnung geht nur auf, weil das neue Rathaus auf mindestens 80 Jahre abgeschrieben wird. Also die Kosten des neuen Rathauses über mehr als 80 Jahre aufgeteilt werden. Das alte Rathaus hat jedenfalls angeblich nur die halbe Zeit gehalten. Angesichts der demografischen Entwicklung ist eine solch lange Abschreibungszeit und somit auch der Bau einen neuen Rathauses wohl als Geldverschwendung zu bezeichnen.
Heute leben im gesamten Gebiet der Stadt Dassel also in allen Ortschaften zusammen gerade noch 9000 Menschen. In 15 Jahren werden es voraussichtlich nur noch 7000 Menschen sein. Spätestens dann muss massiv über eine Eingemeindung nachgedacht werden. Besser als nachdenken ist selbstverständlich vor denken. Also schon in naher Zukunft eine Fusion mit Einbeck anzustreben. Und bis die Fusion abgeschlossen ist sollte man den Dachdecker beauftragen, damit es in unserem Rathaus nicht mehr durch regnet.
Ich kann eine solche Narretei jedenfalls nicht unterstützen.
Detlef Rengshausen